16.06.2023 Herz-Jesu-Feier und Prozession

WIR DANKEN  UNSEREN KAMERADEN FÄHNRICH REINHOLD WINKLER, HPTM. CHRISTIAN KERN UND DEN ZUGSFÜHRERN MANFRED UND DOMINIK WINKLER DIE BEIM BAU DES SCHÖNEN HOLZKREUZES DABEI WAREN.

                                     

Im Frühjahr 1796 traf der Krieg gegen Napoleon das Land Tirol vollkommen überraschend und dementsprechend unvorbereitet. Das Land blieb während der Jahre, als der Kaiser gegen die Franzosen in Belgien und Norditalien kämpfte, vollkommen unberührt. Die Tiroler verfügten nämlich über das Privileg, das Kaiser Maximilian I. im 16. Jahrhundert im „Landlibell“ festsetzte, weder an Kriegen außerhalb des Landes teilnehmen zu müssen, noch diese Kriege finanziell zu unterstützen. Im Gegenzug mussten die Tiroler dafür aber die Verteidigung ihres Landes selbst übernehmen. Diese Tatsache war der Regierung in Wien allerdings immer ein Dorn im Auge, weshalb Kaiser Joseph II. sowohl die jährlichen Übungen der Bevölkerung als auch die Volksbewaffnung vernachlässigte.

Das Land Tirol wurde im April 1796 in Kriegsbereitschaft versetzt. Dies bedeutete, dass alle waffentauglichen Männer militärisch geschult wurden. Schon nach drei Wochen wurde ein 7.000 Mann starkes Heer in die südlichen Grenzen geschickt. Vom 30. Mai bis 1. Juli desselben Jahres trat der kleinere, 24 Mitglieder umfassende, Ausschuss[2] der Tiroler Landstände in Bozen zusammen, um über die Situation zu beraten. Es war die Idee des Pfarrers von Wildermieming, Anton Paufler, die der Stamser Abt Sebastian Stöckl aufgriff und dem Tiroler Landtag vorschlug, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten. Dieser Vorschlag wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig angenommen. Man achtete besonders darauf, dass dieser feierliche Schwur das ganze Land betraf, um damit ein einigendes Band zu schaffen. Dies hatte zur Folge, dass der Landsturm einen bis dahin noch nie erlebten Zulauf an Freiwilligen erlebte. Als daraufhin Tiroler Truppen die Franzosen überraschend besiegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag.

Herz-Jesu-Lied
Auf zum Schwur, Tiroler Land, heb zum Himmel Herz und Hand!
Was die Väter einst gelobt, da der Kriegssturm sie umtobt:
Das geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Das geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Fest und stark zu unserm Gott
stehen wir trotz Hohn und Spott; fest am Glauben halten wir,
unsres Landes schönster Zier. Drum geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Drum geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Auf dem weiten Erdenrund
gibt es keinen schönern Bund.
Lästern uns die Feinde auch, Treue ist Tiroler Brauch.
Drum geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Drum geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Text Josef Seeber 1896. Melodie Ignaz Mitterer 1896.

Bilder SK-Radfeld und Ortschronist Ing. Horst Duftner